Märklin 81450 BR232 "Ludmilla" lauffähig machen

" Kalktransport 81450 endlich verfügbar"
- So lautet ein Thread bei uns im ZFI-Forum.



Das Wagenset 81450 wurde sehnlichst erwartet, da es (bedingt durch die Insolvenz) schon lange nichts Neues mehr gab. Die Packung erzeugte gemischte Gefühle. Zu einem war die Lok optisch sehr gelungen, die Fahreigenschaften ließen aber zu wünschen übrig. Es wurde getestet und zerlegt, gemessen und gerätselt. Meine Beiträge im Forum zu diesem Thema habe ich hier mal zusammengefasst:

Das Schneckenrad:
Bild (Foto: Agarpin)

Die Welle hat bei mir einen Durchmesser von 1,12. Das Zahnrad eine Bohrung von 1,26. Die Spiel ist ja ganz schön heftig.
Ich habe mal das alte baugleiche Zahnrad 262960 aus Automatenstahl vermessen, das hat eine Bohrung von 1,21. Diese Toleranz gab es also schon vorher. Zwar nicht ganz so groß, aber immerhin. Ich werde das Zahnrad mal neu ausbuchsen.
Die Zwischenräder im Drehgestell sind meiner Meinung nach okay. Aber das ausgebaute Drehgestell macht wirklich einen etwas schwergängigen Eindruck. Das mag aber auch täuschen. Man darf nicht vergessen, dass nach dem Schneckengetriebe ein großes Drehmoment vorhanden ist.
Zur Bearbeitung: Wie bohrt man das Zahnrad auf? Durch die gewölbten Seiten kann man es nicht in einem Ringfutter spannen.

Also erst mal einen konischen Dorn gedreht...

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...und das Zahnrad aufgepresst

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So kann man es durchbohren. Ich habe mich für 1,4mm entschieden. Es bleibt lediglich ein kleiner Rand am Ende stehen.

Das macht aber nix, das die Bohrung eh noch konisch aufgerieben werden muss.

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Auf einen ebenfalls konischen Dorn wird das Zahnrad aufgepresst...

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... und der Dorn wird bündig abgedreht.

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Danach kann man mit leichten Untermaß die Achsenbohrung setzen. Ich bohre hier mit 1,05

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Dann wird abgestochen. Ups - Zahnrad ist schon weg.

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Dann wird die Bohrung vorsichtig soweit aufgerieben, dass die Achse mit ganz leichtem Spiel reingeht.

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Und wo wir schon mal dabei sind - für einen 8mm Faulhaber braucht es keine großen Fräsarbeiten.

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Weiter geht es mit Erkenntnissen zur Schneckenwelle:
Heureka - Ich hab's!

Die Lager sind falsch herum eingebaut.

So soll es laut Explo aussehen:
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So ist es:
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So hätte es sein sollen:
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Nach dem Lagertausch läuft die Welle sehr definiert und das Stirnzahnrad reibt nicht mehr am Chassis.
Neue Problemstelle:
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Das Ritzel reibt an der Motorhalterung. Wahrscheinlich ist das Ritzel zu weit aufgedrückt. So kann der Motor nur schwer anlaufen.

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Dadurch gibt es auch nur eine 50% Überdeckung mit der Schneckenwelle. Vorm Lagertausch war das Verhältnis noch schlechter.

Eine Sache sieht man noch: Die Schneckenwelle liegt jetzt an der Motorseite nicht mehr ganz so tief im Schacht. Der Motor ist nicht weit genug unten, die Zahnräder werden aufeinander gepresst. Das macht Geräusche und läuft nicht leicht.

Aber beide Fehler bewirken, dass wir schon Licht im Stand haben und das Vmax nicht mehr jenseits der Schallmauer liegt.
... Leider kann ich nicht weiter berichten, denn beim Versuch das Ritzel von der Motorwelle zu ziehen habe ich es geschrottet. Das war unglaublich fest drauf und irgendwie ist dann der Abzieher über die Zähne gerutscht. Ich musste das Ritzel jetzt auf der Drehe in Späne verwandeln, das Neue ist noch nicht aufgezogen.
...
Der Motor ist wieder drin. Hab eine 1mm lange Buchse zischen Motorlager und Ritzel gelegt.
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Jetzt sitzen die Zahnräder besser aufeinander.
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Hier neueste Ergebnisse:


Es sieht evtl so aus als wenn ich die Schrauben fest würge, das täuscht aber. Ich ziehe sie nur leicht an, so wie man das bei der Endmontage der Lok auch machen würde.
Dann gab es die Vermutung, dass die Lager verkanten wenn man die Befestigungsplatten festschraubt. Ein Test mit einem Zahnstocher, der auf die Welle drückt konnte das Bestätigen.

Hier folgt nun die Behebung des Hauptproblems:

Erst einmal habe ich die Welle nach Amirs Methode zerlegt. Das spart Zeit.
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Die Lager auf 1,4 aufgebohrt
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Ein Röhrchen Ø1,5 außen, Ø1,0 innen, 13,5mm lang auf beiden Seiten 2mm abgesetzt
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Passt, wackelt und hat Luft.

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Das ist für mich die optimale Lösung. Märklin kann das gern so übernehmen. Man kann die Schrauben jetzt fest anziehen - es passiert nix. ... Ich mag halt, wenn alles schön definiert wie im Uhrwerk läuft.

Die mittleren Achslager der Drehgestelle habe ich ca. 0,5mm ausgefeilt - das sollte reichen. Von Fohrmann habe ich eine 1mm Rundfeile. Mit der geht das sehr gut. Vorher waren alle Achsen auf einem Niveau.


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